„Verkäufer wollen nur verkaufen“ heißt es, wenn sich Aquarianer darüber aufregen, dass sie mal wieder einen Fisch verkauft bekommen haben, der für ihr Aquarium im Grunde völlig ungeeignet ist. In Foren oder den Social-Media-Kanälen wird dann sehr schnell darauf hingewiesen, dass der Aquarianer doch gefälligst zunächst im Netz alle Informationen einholen sollte, um solche Fehlkäufe zu vermeiden.
Sind die Aquaristikinformationen im Netz wirklich besser als die im Zoogeschäft?
Ich habe mir dazu Informationen zu Wabenschilderwelsen und zu Prachtschmerlen herausgesucht. Beide Fische tauchen sehr oft in bundesdeutschen Aquarien auf und sind bereits seit vielen Jahren beliebte Aquarienfische. In Zoogeschäften werden beide Arten meist in Größen von ca. 5 cm verkauft und treffen offenbar den Geschmack vieler Aquarianer. Dabei ist in der Größe noch nicht annähernd absehbar, welche Endgröße die sehr langlebigen Tiere erreichen können. Wabenschilderwelse wachsen schnell auf eine Größe von mehr als 30 cm heran und können bis zu 50 cm lang werden. Prachtschmerlen erreichen ebenfalls mehr als 40 cm und sollten in Gruppen ab mindestens 7 Tieren gehalten werden. Es sollte sich bei diesen Größen von selbst verstehen, dass die Aquarien zur Haltung von Wabenschilderwelsen und Prachtschmerlen entsprechend groß sein müssen. Seriöse Aquaristikseiten empfehlen deshalb für Wabenschilderwelse und Prachtschmerlen Aquarien ab 1.200 Litern Volumen.
Was findet der Aquaristik-Neuling an Infos?
Sehr oft werden für beide Arten Aquarien ab einer Kantenlänge von 150 cm, also 375 Litern empfohlen. Für Wabenschilderwelse habe ich sogar 120 cm Kantenlänge gefunden, was beim Standardmaß von 120x40x50 einem Volumen von nur 240 Litern entspricht. Derweil wird jeder, der diese Arten über einen längeren Zeitraum gepflegt hat, berichten können, dass es in solchen kleinen Behältern nicht möglich ist, tiergerechte Haltungsbedingungen zu schaffen. Es ist also ganz deutlich, dass auch im Internet Fehlinformationen an jeder Ecke zu finden sind.
Fazit
Wenn Anfänger nach Informationen suchen, sollten sie sich möglichst viele Informationen aus möglichst unterschiedlichen Quellen besorgen. Dabei darf nicht das Ziel sein, mit der Beschaffung der Infos dann aufzuhören, sobald eine Quelle gefunden ist, die bestätigt, dass ein bestimmter Fisch im Wunschaquarium gehalten werden kann. Bei den Mindestbedingungen sollte sich der Aquarianer möglichst am oberen Ende der Empfehlungen orientieren, falls er selbst noch keine eigenen Erfahrungen mit einem Fisch gemacht hat. So kann zumindest fast sicher gestellt werden, dass die Mindesthaltungsbedingungen erfüllt werden. Es besteht zwar die Gefahr, dass die Ansprüche der Tiere übererfüllt werden. Aus Tierhaltersicht sollte das aber kein Problem sein.
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