Es vergeht praktisch kein Tag, an dem ich nicht in diversen Foren und Facebookgruppen über die Frage stolpere, was denn jetzt der geeignetste, der beste Bodengrund für ein Aquarium sein könnte. Sand oder Kies? Das ist fast täglich die Frage aller Fragen.
Dabei ist es im Grunde sehr einfach: Wer keine Fische oder Wirbellose in seinem Aquarium pflegt, die auf einen bestimmten Bodengrund angewiesen sind, ist es eine Geschmacksfrage. Auch die meisten Pflanzen gedeien sowohl in Sand als auch in Kies gleich gut, da sie sowieso die meisten Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen und das Substrat, als den Boden, nur dazu verwenden, um zu wurzeln, sprich an Ort und Stelle zu bleiben.
Allgemein scheint allerdings eine Tendez der Aquarianer für mich hin zum sandigen Bodengrund erkennbar. Ich verwende ebenfalls in meinen Aquarien ausschließlich Sand. Das mag daran liegen, dass immer mehr Aquarianer ihre Becken natürlich, bzw. so einrichten, wie es in einem bestimmten Biotop entspricht, einrichten. Kies kommt in der Natur in seiner Aquarienform eher selten vor, was ihn für Anhänger der Biotopaquaristik ausschließt.
Wer bestimmte Fischarten wie Panzerwelse oder Malawibuntbarsche halten will, wird an Sand nicht herumkommen, da die Tiere sich anderenfalls am groben Kies verletzen könnten oder ihr natürliches Futtersuchverhalten nicht zeigen könnten.
Welcher Sand darf es sein?
Grundsätzlich gilt: Jeder Sand, der unbehandelt ist, ist für das Aquarium geeignet. Allerdings ist gerade Spielkastensand, den man ja als besonders unbedenklich betrachten könnte, oft mit Fungizieden und anderen Mitteln behandelt, die verhindern sollen, dass der Sand schimmelt oder von Bakterien oder Pilzen befallen wird, die man in der Sandkiste nicht haben wollen würde.
Wer sicher gehen will, kauft Aquaristiksand im Zoohandel. Wer es günstig haben will, nimmt Sand aus dem Baustoffhandel. Dieser Sand, der normal zum anrühren von Beton oder als Basis für Pflastersteine verwendet wird, ist in aller Regel unbehandelt, da sich ein solcher Aufwand hier gar nicht lohnen würde. Einziger Nachteil: Er besteht meist aus unterschiedlichen Korngrößen, was auf dem ersten Blick nicht so hübsch ist, wie der Sand für die Buddelkiste oder der spezielle Aquariensand. Für mein persönliches Empfinden kommt dieser Sand einem natürlichen Bodengrund aber am nächsten.
Ebenfalls möglich: Quarzsand. Hier sollte man darauf achten, dass der Sand nicht zu feinkörnig ist, da er sonst bei jeder Bewegung der Fische aufgewirbelt wird, das Wasser trüb machen kann und letztlich im Filter landet, was dessen Lebensdauer nicht förderlich sein mag.
Tipps zu Schluss
Wer Sand in seinem Aquarium haben will, sollte auch TDS (Turmdeckelschnecken) einsetzen. Diese sorgen dafür, dass der Bodengrund immer locker bleibt und sich nicht verdichtet. Die kleinen Schnecken graben sich immer wieder im Sand ein und verhindern dadurch, dass sich die einzelnen Sandkörnchen verkeilen und fest werden können.
Wer eine Bodenheizung hat, sollte auf Sand verzichten, da das erwärmte Wasser nicht wie im Kies zirkulieren kann.
Fazit
Kies oder Sand ist eine Geschmacksfrage, so lange nicht die Tiere, die Wahl für den Aquarianer treffen. Beim Sand sollte darauf geachtet werden, was man sich ins Becken holt. Er sollte möglichst naturbelassen sein, dann macht man an dieser Stelle nichts falsch.
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Sand kann man gut benutzen nur dann keine Bodenheizung verwenden.
Hallo,
ein interessanter Beitrag, finde die Webseite echt toll und übersichtlich.
Macht weiter so 🙂
Grüße Nico
Hallo hab mal ne frage zu dem Bild da oben, was für Sand ist das und welche größe hat der 0,2 mm?
Hallo,
das war ein relativ grober Quarzsand. Welche Körnung kann ich dir allerdings nicht mehr sagen.
Grüße, Tom.